Autor: 442-Physio-restart

Warum wir kein Fan von Verboten sind

Verbote in der Physiotherapie und im Training – Warum das nicht gut ist

Im Bereich der Physiotherapie und Training gibt es zahlreiche Empfehlungen, die nicht selten mit Verboten gleichgesetzt werden können. Solche Aussagen über was man tun sollte, um Ziele wie Kraftaufbau, Ausdauersteigerung oder Körperfettreduktion zu erreichen, erzeugen viel Unsicherheit, Angst und sogar Misserfolg. Ob es sich um die Vermeidung bestimmter Übungen oder Trainingsmethoden handelt – Verbote können mehr Schaden anrichten als Nutzen bringen.

Nicht selten kommen Patient*innen zu uns und erwähnen: „Er sagte, ich werde nie wieder Skifahren können und ich solle mich damit abfinden!“ oder „Man hat mir gesagt, ich darf in der Schwangerschaft keine Gewichte heben?“ oder „Joggen ist doch schlecht für die Knie?“

Schauen wir uns ein konkretes Beispiel an. Lisa* kommt zu uns. Sie leidet seit zwei Jahren an Knieschmerzen, bisher kein zufriedenstellendes Behandlungsergebnis, eigentlich gibt es nicht einmal eine richtige Diagnose. Man sagte „Mach keine Kniebeuge, denn die schmerzt und knirscht im Gelenk. Verzichte auf solche Übungen für eine gewisse Zeit, dann wird es dir danach besser gehen“. Gesagt, getan. Lisa geht es tatsächlich besser. Die Schwellung ist zurückgegangen, der Schmerz quasi verschwunden. Sie beginnt wieder mit dem Krafttraining. Prompt einen Tag später ist die Schwellung zurück, der Schmerz sogar intensiver als vorher. Was hast das Verbot gebracht? Nichts. Im Gegenteil, jetzt ist Lisa sehr frustriert und vor allem verwirrt. Was wäre da der bessere Weg?

Kommen wir einmal darauf zurück, was passiert, wenn gegenüber Patient*innen und Kund*innen gegenüber Verbote ausgesprochen werden. Und anschliessend dazu, was stattdessen getan werden könnte.

1. Individuelle Bedürfnisse werden ignoriert

Jeder Mensch ist einzigartig, und das gilt auch für die Bedürfnisse und die Reaktion des Körpers auf verschiedene Behandlungs- und Trainingsmethoden. Ein Verbot, beispielsweise eine Übung nicht auszuführen, könnte unnötig und sogar kontraproduktiv sein. Verbote vernachlässigen die Individualität der Trainierenden und führen oft dazu, dass wichtige Aspekte des Trainings nicht genutzt werden. Ausserdem, wie können wir jemandem verbieten, der*die leidenschaftlich gerne joggen geht und es als mentalen Ausgleich braucht, nur, weil irgendwann einmal jemand behauptet hat es führe zu Arthrose? (Das dem nicht so ist, ist ein anderes Thema). Oder wie realistisch ist es, einer 80 Jährigen zu verbieten, Zusatzgewichte bei Übungen zu nehmen, wenn sie zuhause allein lebt und die Wäsche in den Keller tragen muss? Stattdessen: Patient*in genauer anschauen, sich nach dem Umfeld erkundigen, das Gesamtbild betrachten. Modifikationen anbieten, eine gewisse Übung ggf. vorerst zu erleichtern, bis die Beweglichkeit besser ist oder die Schmerzen weniger.

2. Psychologische Auswirkungen

Verbote können die Motivation und den Spass am Training erheblich beeinträchtigen. Wird jemandem gesagt, dass er oder sie eine bestimmte Übung nicht machen darf, kann das mentale Auswirkungen haben. Und das führt zu einer negativen Einstellung gegenüber dem Training und schlechteren Gesundheitszustand. Wenn Trainingsziele mit Verboten verknüpft sind, kann sich ein Gefühl von Angst und Frustration breitmachen, was langfristig zu einer Vermeidung des Trainings führt. Die Angst steigt weiter, was nicht selten zu Verschlechterung des Allgemeinzustands führt. Ein Teufelskreis. Stattdessen: Ziele definieren, Kompromisse finden, die dem Körper aber auch der Psyche nicht schaden.

3. Fehlende Flexibilität und Anpassungsfähigkeit

Ein „verbotenes“ Trainingsregime kann dazu führen, dass wichtige Trainingsaspekte nicht ausprobiert werden. Das schränkt die Vielseitigkeit ein, die oft notwendig ist, um Plateaus zu überwinden oder neue Fortschritte zu erzielen. Wer immer nur in den gleichen Bahnen fährt, wird langfristig keine Fortschritte sehen. Verbote hindern Menschen daran, im Alltag zu funktionieren. Stattdessen: Behandlungen und Trainings sollten ein dynamischer Prozess sein, die sich an die Entwicklung und die Bedürfnisse des Einzelnen anpassen.

4. Förderung von Extrempositionen

Ein weiteres Problem bei Verboten ist die Tendenz zu extremen Ansichten. Statt einen ausgewogenen Ansatz zu wählen, neigen einige dazu, in Schwarz-Weiß-Kategorisierungen zu denken: „Diese Übung ist schlecht und sollte nie gemacht werden“, „Fett sollte vollständig aus der Ernährung gestrichen werden“ oder „Nur das Training mit sehr hohem Gewicht ist effektiv“. Stattdessen: Offen sein für Neues. Immer wieder nachfragen, zuhören und besprechen, gemeinsam eine Lösung suchen. Sich auf den aktuellen Stand bringen, was Forschungsergebnisse betrifft.

5. Verletzungsgefahr und chronische Beschwerden durch falsche Alternativen

Wenn bestimmte Übungen verboten werden, wird häufig keine gute und durchdachte Alternative angeboten. Anstatt einer verbotenen Übung eine sichere und effektive Variante zur Seite zu stellen, könnte es zu falschen Kompromissen kommen, die sogar das Risiko von Verletzungen erhöhen. Wenn nur eine begrenzte Anzahl von Übungen erlaubt ist, könnte der Körper einseitig belastet werden. Stattdessen: Behandlungen und Übungen modifizieren. Nicht weglassen. Versuchen weniger Wiederholungen zu machen, mehr Pausen einzubauen, andere Ausgangspositionen finden, bis es besser geht.

6. Vermeidungsverhalten und das Verlassen der Komfortzone

Die Physiotherapie und das Training sollten dazu anregen, den eigenen Körper herauszufordern und an Grenzen zu stossen (mit Vorsicht). Wenn man bestimmte Techniken oder Übungen grundsätzlich vermeidet, hindert man sich daran, sich weiterzuentwickeln und neue Fähigkeiten zu erlernen. Natürlich sind manche Übungen anspruchsvoll, und nicht jede*r hat zu Beginn die nötige Kraft oder Technik. Doch gerade die Übungen, die Probleme machen, können die sein, die ursächlich sind für den Zustand. Stattdessen: An Grenzen gehen, aus der Komfortzone gehen, immer mit Rücksicht auf die gesundheitliche Verfassung.

Fazit: Behandlungen und Trainings sollten auf Wissen, nicht auf Verboten beruhen

Statt ein starres Regelwerk mit Verboten aufzubauen, sollte der Fokus darauf liegen, Behandlungs- und Trainingstechniken zu verstehen und individuell anzupassen, dabei Empfehlungen zu geben. Ein flexibler Ansatz, der sich nach den Zielen, Fähigkeiten und der gesundheitlichen Verfassung richtet, ist der Schlüssel zu nachhaltigem Erfolg.

Im Endeffekt geht es beim Training um Lernen und Weiterentwicklung – und das gelingt am besten ohne Einschränkungen, die den natürlichen Entfaltungsprozess behindern.

Best, Anneke & Oliver

Rückbildungskurs in der Gruppe

Keine 0815 Übungen, keine Verbote, keine Langeweile! Sondern ganz viel Spass, geballtes Wissen und jede Menge hilfreiche Tips für dich als Mama nach Geburt. Mit unserem #Rückbildungskurs möchten wir dir zeigen worauf es wirklich ankommt mit dem Wiedereinstieg in den Sport nach einer #Geburt. Egal, ob 4, 6 oder 15 Wochen nach Geburt- du bist herzlich willkommen!

Was bedeutet überhaupt Rückbildung?

Rückbildung bezeichnet den Prozess, bei dem der Körper nach einer Schwangerschaft das Ziel hat, wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückzukehren. Dies betrifft vor allem die Gebärmutter, die sich nach der Geburt wieder verkleinert, aber auch andere körperliche Veränderungen, wie das Zusammenziehen der Bauchmuskulatur und der Zustand des hormonellen Gleichgewichts. Erreicht werden kann dies mit einem Rückbildungstraining, das dazu dient, die Muskulatur zu stärken und den Körper bei der Erholung zu unterstützen. Wir bieten bei Physio Restart einen Rückbildungsgruppenkurs aber auch Einzeltrainings- und Behandlungen an.

Unser Rückbildungsgruppenkurs richtet sich an Frauen nach der Geburt. Ziel ist es gemeinsam in der Gruppe den Körper nach der Schwangerschaft und Geburt wieder zu stärken und zurück in Form zu bringen. Wir machen gezielte Übungen zur Kräftigung und Entspannung der Beckenboden-, Bauch- und Rückenmuskulatur, lernen aber auch wichtige theoretische Inhalte für die Rückkehr in den Alltag und Sport. Denn wichtig ist auch, sich mit den emotionalen Aspekten auseinanderzusetzen und zu verstehen, dass viele Symptome und Schwierigkeiten nach einer Schwangerschaft und Geburt häufig aber langfristig nicht normal sind und behandelt werden können.

Warum empfehlen wir einen Rückbildungskurs?

Es ist wichtig, die körperlichen Veränderungen, die Muskeln und das Bindegewebe, insbesondere im Bauch- und Beckenbodenbereich, wiederherzustellen. Dies kann helfen, Probleme wie Inkontinenz vorzubeugen und den Körper wieder langfristig leistungsfähig zu machen. Ein Training in der Gruppe macht Spass und schliesst Freundschaften.

Wie ist der Kurs aufgebaut? 

Unsere erfahrene Kursleitung bietet verschiedene aufbauende Inhalte an, die die Rückbildungsprozesse nach einer Bauch- und Vaginalgeburt unterstützen. Anhand von theoretischem Wissen, Testbatterien und Übungen begleitet sie euch zurück in den Alltag und Sport. Sie legt Wert auf  wissenschaftliche Erkenntnisse und insbesondere darauf, dass jede einzelne von euch während ihrer Übungen kontrolliert wird.

Welche weiteren Angebote gibt es bei uns?

Physio Restart bietet euch einen Bauch- und Beckenboden Check-up an, in dem ihr in einer Einzelsitzung untersucht und individuell beraten werden könnt. Lies mehr dazu hier. Ausserdem gibt es bei uns verschiedene physiotherapeutische Leistungen für weitere Bedürfnisse sowie im Fitness Luxor Abos und weitere Gruppenkurse.

Wundheilung nach einer Bauchgeburt 

In diesem Artikel möchten wir euch die Wundheilungsphasen und Behandlungsmöglichkeiten einer Narbe nach einer Bauchgeburt vorstellen.

Bei der Heilung dieser Gewebeverletzung unterscheidet man zwischen vier Phasen, die zur Wundheilung beitragen: die Haemostasis, die Entzündungs-, Proliferations– und Remodellierungsphase. Wir erklären euch jede einzelne untenstehend.

Eine Bauchgeburt, auch als Kaiserschnitt oder Sectio caesarea bezeichnet, ist eine chirurgische Methode zur Entbindung eines Kindes. Dabei wird das Baby durch einen Schnitt in der Bauchdecke der Mutter geboren, anstatt durch die vaginale Geburt über den Geburtskanal. Die Gründe für diese Art der Entbindung sind vielfältig, wir werden in diesem Artikel nicht näher darauf eingehen. 

Anneke hat im Juni 2024 ihr erstes Kind auf diese Weise entbunden und kann euch nun auch aus ihrer persönlichen Sicht Behandlungsempfehlungen geben.

Bei der Operation entsteht durch den Schnitt am Unterbauch eine Narbe, die eine Behandlung nach der Entbindung erfordert. Diese zielt darauf ab, die Heilung zu fördern, Schmerzen zu lindern, Komplikationen zu vermeiden und das kosmetische Erscheinungsbild zu verbessern. Es ist also auch wichtig für dich als Mama, dass du nach dir schaust, damit du für dein kleines Wunder sorgen kannst. Welche Maßnahmen dir helfen können, erläutern wir nachfolgend.

Direkt nach der Operation ist deine Narbe vorerst noch mit einem größeren Pflaster abgedeckt. Es befinden sich Fäden im inneren und äußeren Bereich, die sich heutzutage meistens von alleine auflösen und sonst ca. 10 Tage post-operativ gezogen werden sollten. Spätestens mit der Fadenentfernung kannst du die Abdeckung (auch mithilfe der Hebamme) entfernen. Es gibt verschiedene kleinere Pflaster, die du nachfolgend nutzen kannst. Zum Duschen kannst du wasserfeste Pflaster verwenden, was aber nicht zwingend notwendig ist. Auf ein Bad solltest du vorerst verzichten, genauso wie das Baden in öffentlichen Gewässern (letzteres sowieso aufgrund der Lochien, das Wundsekret der Gebärmutter, die sich als vaginale Blutung für einige Wochen äußert).

Wundheilungsphasen

Haemostasis (wenige Stunden):

Durch den Schnitt entsteht eine Blutung. Blutgefässe ziehen sich zusammen, um die Blutung so gering wie möglich zu halten und zu stoppen. Daran beteiligt sind verschiedene Zellen und Proteine.

Entzündungsphase (wenige Tage):

Ist die Blutung gestoppt, erweitern sich die Gefässe wieder, die Immunabwehr wird durch den Stoffwechsel aktiviert. Das betroffene Gebiet kann anschwellen und röten. Bakterien werden von körpereigenen Zellen aus dem Gewebe gespült.

Proliferationsphase (wenige Wochen):

Neue Gefässe und Gewebe (Kollagen) werden gebildet, ein Narbengewebe entsteht. In dieser Zeit ist es wichtig, das richtige Mass zwischen Ent- und Belastung zu finden, damit das verletzte Gebiet seine Funktionalität wiedererlangt, ohne sich erneut zu entzünden oder zu verkleben.

Remodellierungsphase (bis zu zwei Jahren):

Die Phase ist abschliessend die längste. Bis zu zwei Jahre kann es dauern bis das neue Gewebe vollständig gebildet und gefestigt ist.

Narbenpflege

Bei Anzeichen einer Infektion, wie langanhaltende Rötung, Schwellung oder Eiterbildung, sollte die Narbe von einer Fachperson angeschaut werden. Regelmässige Nachuntersuchungen durch deine Hebamme oder Physiotherapeut/in können sicherstellen, dass der Heilungsprozess überwacht wird.

 

Sauberkeit:

Halte in den ersten Wochen die Narbe sauber, steril und trocken, um Infektionen zu vermeiden.

Sanftes Reinigen:

Verwende nur Wasser, um die Narbe sanft zu reinigen. Meist reicht es, wenn das Wasser beim Duschen einfach über die Narbe fliesst.

Trocknen:

Tupfe die Narbe nach der Dusche vorsichtig mit einem sauberen Handtuch ab, oder lasse sie am besten an der Luft richtig trocknen. 

Kühlen:

Ein Kühlpad kann Schwellungen und Schmerzen lindern. Verwende niemals eines direkt aus dem Eisfach, das kann die Wundheilung negativ beeinflussen, da sich die Gefässe aufgrund der starken Kälte zusammenziehen!

Narbencremes oder -gele:

Produkte wie Cremes oder -gele können das Erscheinungsbild der Narbe verbessern. Bereits nach dem Fädenziehen, darfst du das Gewebe sanft massieren. Wir empfehlen die Produkte von Decalys – Narbenfreie Hautregeneration.

Pflaster:

Es gibt Silikonpflaster, die du nach der Entbindung auf die Narbe kleben kannst. Auch hier kannst du die Produkte von Decalys – Narbenfreie Hautregeneration nutzen.

Sonnenschutz:

Schütze die Narbe vor allem die ersten zwei Jahre vor Sonneneinstrahlung, da UV-Strahlen das Narbengewebe verdunkeln können. Verwende Sonnenschutzcreme mit hohem Lichtschutzfaktor, auch wenn die Narbe in der Sonne abgedeckt ist.

Behandlung 

 

Physiotherapie:

In allen Fällen kann eine Physiotherapie empfohlen werden, um die Beweglichkeit zu verbessern und Narbenverklebungen vorzubeugen und zu lösen. Wir bei Physio Restart verwenden Kinesiotape und Schröpfgläser sowie manuelle Techniken und Übungen zur Aufdehnung und Stabilisierung.

Kinesiotape:

Du kannst nach der Entfernung der Fäden eine Tape-Anlage verwenden. Das Tape hat eine abschwellende Wirkung und kann die Festigkeit des Narbengewebes reduzieren. Auch hier können wir Physiotherapeut/innen helfen.

Laser:

Deine Wochenbetthebamme kann dir schon recht früh eine Behandlung mit dem CO2-Laser anbieten. Kleine Energieimpulse können die Neuanregung von Kollagen begünstigen.

Massage:

Nach der Fadenentfernung und äußeren Heilung der Narbe (frühestens 4 Wochen) kann eine intensivere Massage der Narbe helfen, die Durchblutung zu fördern und das Narbengewebe (Kollagen) geschmeidiger zu machen. Bei der Massage solltest du in verschiedene Richtungen gehen, und auch die Narbe mit den Fingern zupfen. Beziehe das Gewebe ober- und unterhalb der Narbe mit ein. Eine Massage der gesamten Bauchdecke hilft zur Rückbildung der inneren Organe sowie der gesamten Faszie.

 

Wichtig: Wir empfehlen dir mit dem Pflaster und Tape immer wieder Pausen zu machen, damit die Narbe mit den anderen Massnahmen behandelt werden kann und auch Luft bekommt. Du kannst zum Beispiel das Pflaster 3 Tage nutzen, 1-2 Tage die Narbe frei lassen, massieren, und dann 3 Tage das Tape nutzen.

Hast du Fragen oder benötigst du Unterstützung? Melde dich bei uns.

Autorin:

Anneke Penny

Referenzen:

Wallace HA, Basehore BM, Zito PM. Wound Healing Phases. [Updated 2023 Jun 12]. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing; 2024 Jan-. Available from: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK470443/

Geburtsvorbereitung in der Physiotherapie

Eine Geburtsvorbereitung ist wichtig für euch als werdende Eltern, um sich als Paar und Individuum körperlich und emotional auf die Geburt des Kindes vorzubereiten. Diese kann im Rahmen von Gruppenkursen oder Einzelsitzungen stattfinden.

Anneke, CEO von Physio Restart, möchte aus eigener Erfahrung darstellen wie sie sich, teils zusammen mit ihrem Mann aber auch anderen Personen, auf die Geburt des ersten Kindes vorbereitete. Sie möchte euch darauf hinweisen, dass dies ihre persönliche Erfahrungen waren, die von ihrer aktuellen mentalen und körperlichen Verfassung abhing. Anneke hatte das grosse Glück körperlich frei von grösseren Beschwerden zu sein, vielleicht auch eine Folge ihres Wissens, ihrer regelmässigen körperlichen Bewegung und gesunder Ernährung. Wir empfehlen euch abzuwägen welche Inhalte für euch relevant und zu dem Zeitpunkt möglich sind.

 

Anneke:

Für die Geburtsvorbereitung magst du dir ggf. Hilfe von deinem/r Gynäkologen/in, Hebamme, Doula, spezialisiertem/n Physiotherapeut/in, Osteopath/in oder anderen Fachdisziplinen suchen. Es ist wichtig, jederzeit zu wissen wie es dir und deinem Baby oder deinen Babys im Bauch geht, damit du die folgenden Massnahmen dementsprechend umsetzen oder auslassen kannst. 

 

Die Vorbereitung beginnt bereits im Kinderwunsch. Ich beziehe mich in diesem Beitrag aber vor allem auf das 3. Trimester der Schwangerschaft. 

Was kannst du (zusammen mit den Personen in deinem Umfeld) tun, damit du (ihr) gestärkt in die Geburt und Zeit danach geh(s)t? 

 

Wo erhalte ich geburtsvorbereitende Massnahmen?

 

1. Im Geburtsvorbereitungskurs: Eine tolle Idee, um Informationen über den Geburtsprozess, Geburtsort (Infrastruktur, Personal und Leitbild), Atem- und Entspannungstechniken zu erhalten sowie andere werdende Eltern kennenzulernen. Zürich bietet verschiedene Angebote an, über rein informative Vorträge aber auch praxisbezogene Veranstaltungen in deinem ausgewählten Geburtsort bis hin zu Fitnesskursen auf Land und im Wasser.

 

2. In therapeutischen Sitzungen: Dein/e behandelnde Arzt/Ärztin mag dir eine Verschreibung zur Physiotherapie, Osteopathie oder Chiropraktik geben. Häufig aufgrund von Beschwerden, die du erwähnt haben magst. Die Kosten dafür werden ab der 13. Schwangerschaftswoche von der Grundversicherung vollständig übernommen. Bei Physio Restart kannst du beides, also auch ohne eine Verschreibung Termine buchen und die Kosten ggf. von deiner Zusatzversicherung zurückbekommen. 

 

3. In sozialen Medien, Büchern, Foren, Podcasts: Es gibt sicher ganz tolle Angebote, die ihr ganz einfach und bequem von zuhause und unterwegs konsumieren könnt, allerdings empfehle ich genau zu schauen auf welche Informationen du dich einlässt. Sicher ist es keine gute Idee zu googlen und die Meinungen und Ratschläge von anderen Müttern im Netz als verlässliche Quelle zu nehmen. Auch die eigene Mama oder Schwiegermama mag nicht selten altkluge Ratschläge von sich geben. Aber Bücher wie Babyjahre, The complete Australian Guide to Pregnancy and Birth, die Hebammensprechstunde oder Podcasts wie Keleya, Von Anfang an dabei oder Die friedliche Geburt sind einige, die ich wertvoll fand. Die sicherste Quelle aber bleibt am Ende dein/e betreuende/r Arzt/Ärztin, Therapeut/in und Hebamme. Ich habe übrigens einen Artikel im Mama Ratgeber von Let’s Family erfasst und planen noch einen für den Baby Ratgeber. Dieser Bücher erhaltet ihr in Arztpraxen und Spitälern, meist sind sie Inhalt der Mama- und Babybox, die sie gratis verteilen. Aber schaue dir gerne meine Geschichte und Publikationen hier an.

 

Welche Inhalte sind für die Geburtsvorbereitung wichtig?

 

Ich teile sie einmal in theoretische und praktische ein:

 

Theoretische Geburtsvorbereitung

  1. Was passiert in den letzten Wochen der Schwangerschaft in und mit meinem Körper? Wie entwickelt sich das Baby? Welche körperlichen und mentalen Veränderungen sind bei mir normal und welche eher weniger?
  2. Wie bereite ich mein Zuhause und mein Umfeld auf die Ankunft des Familienzuwachses vor?
  3. Wie entscheidet sich welche Art der Geburt möglich ist? Wann wird eine Bauchgeburt (Kaiserschnitt) in Betracht gezogen?
  4. Woher und wie kann ich erkennen, dass die Geburt los geht? Wann melde ich mich bei meiner Hebamme und/oder dort, wo ich gebäre?
  5. Wie läuft die Geburt im Normalfall ab und welche anderen Szenarien sind möglich?
  6. Welche Rolle spielt meine Geburtsbegleitung? Möchte ich überhaupt meine/n Partner oder jemanden aus der Familie oder dem Freundeskreis bei mir haben? Was ist mir wichtig?

 

Praktische Geburtsvorbereitung 

Spätestens im 3. Trimester solltest du den Beckenboden in all seiner Form kennen. Wo er liegt, welche Funktion er wann und wo hat und wie du ihn zum Ende der SS und unter der Geburt entspannen, zu anderen Zeitpunkten anspannen kannst.

Übe verschiedene Atemtechniken, die dich zum Ende der SS begleiten und dich dann in der Geburt und im Wochenbett unterstützen können.

Ganz wunderbar mit dem/der Partner/in kannst du mobilisierende Übungen, die dein Becken öffnen und dich mit Geburtspositionen vertraut machen.

Auch muskelstärkendes und Ausdauertraining können häufig bis zur Geburt stattfinden und dir ausreichend Energie und Kraft geben durchzuhalten. Es gibt mittlerweile einige Studien, die davon berichten, dass die Geburtszeit verkürzt und die Erholung für dich und dein Baby danach schneller geht. Auch ich bin (aktuell in Woche 39+0) noch 5-6 pro Woche in meiner Praxis und im Fitnesszentrum aktiv.

Mit der Massage und Dehnung rundum deinen Damm, Scheide und Anus kannst du dich vertraut mit diesem leider häufig bis dahin tabuisierten Bereich deines Körpers machen. Auch zu zweit könnt ihr die Massage (ab Woche 32-34+0) sowie Dehnung mittels Ballon (ab 36+0) durchführen, immer in vorheriger Absprache mit dem/r Arzt/Ärztin.

Die Ernährung sollte während der ganzen Schwangerschaft ausgewogen und überwiegend gesund und lecker sein. Wenige Wochen vor der Geburt könntest du eine Louwen-Diät durchführen. Dies ist keine Diät per se, eher ein Verzicht auf zucker- und kohlenhydratreiche Ernährung, damit du deinen Blutzuckerspiegel regulierst und damit die Rezeptoren frei lässt, die wichtig für die von der Natur aus beginnende Geburtseinleitung sind. 

 

Letztendlich geht es darum, dich mental und körperlich auf die Geburt vorzubereiten und das Vertrauen in deine Fähigkeiten als werdende Mutter zu stärken. Deine Schwangerschaft ist einzigartig und ein absolutes Wunder. Höre auf deine Bedürfnisse, lege ausreichend Ruhepausen ein und lass dich nicht von anderen Meinungen oder angeblichen Vorbildern beeinflussen. Setz dich nicht unter Druck, wenn der Tag mal nicht so verlief wie geplant. Die Schwangerschaft, Geburt und Zeit danach soll eine Reise mit Genuss sein und kein Abhaken von To-Do Listen! Am Ende hast du ganz sicher dein bestes gegeben.

Wenn du physiotherapeutische Unterstützung während deiner Schwangerschaft suchst, die oben genannten Fragen beantwortet haben möchtest, darfst du dich jederzeit mit deinem Anliegen an uns wenden oder direkt einen Termin buchen.

Autorin:

Anneke Penny

Ausdauertraining

Ein Ausdauertraining, auch bekannt als Herz-Kreislauf-Training, bezieht sich auf Aktivitäten, die darauf abzielen, die Ausdauer und das Herz-Kreislauf-System zu verbessern. Es umfasst Bewegungen wie Laufen, Radfahren, Schwimmen und andere Formen, wobei die Herzfrequenz steigt. Empfohlen werden laut der Gesundheitsorganisation WHO 150 Minuten (2.5 Stunden) pro Woche.

Hast du Fragen zu deinem individuellen Ausdauertraining? Oder sogar die ärztliche Empfehlung bekommen eines zu absolvieren? Es gibt verschiedene Gründe warum dir ein Arzt oder eine Ärztin diese Verschreibung geben kann: bei Herz-Kreislauf Beschwerden oder nach operativen Eingriffen am Herzen, bei Lungenerkrankungen, für die Gewichtskontrolle (sowohl Über- als auch Untergewicht), bei mentalen Beeinträchtigungen (z.B. Depressionen, Burn-out) und viele weitere. Wir bei Physio Restart unterstützen dich gerne in deiner Rehabilitations- oder Präventionsphase.

Hier sind einige wichtige Punkte, die du zum Ausdauertraining wissen solltest

1 Herz-Kreislauf-Funktion: Ein Ausdauertraining erhöht deine Herzfrequenz über einen längeren Zeitraum und stärkt dein Herz-Kreislauf-System. Dies verbessert natürlich deine Herzgesundheit.

2 Ausdauer: Ein regelmässiges Ausdauertraining verbessert deine Fähigkeit deines Körpers, über längere Zeiträume zu arbeiten, ohne Müdigkeit zu verspüren. Dies kann sich in verschiedenen Bereichen des Lebens, von sportlichen Aktivitäten bis hin zu alltäglichen Aufgaben, bemerkbar machen.

3 Fettverbrennung: Ein Ausdauertraining ist ein effektiver Weg, um Kalorien zu verbrennen und Gewicht zu verlieren oder zu halten. Es fördert deine Fettverbrennung und kann helfen, den Körperfettanteil zu reduzieren, indem es den Stoffwechsel anregt.

4 Stressabbau: Ein rgelmässiges Ausdauertraining kann Stress abbauen und dein allgemeines Wohlbefinden verbessern, indem es die Freisetzung von Endorphinen fördert, die für dein Gefühl der Entspannung und dein Wohlbefindens verantwortlich sind.

5 Mentale Gesundheit: Es gibt starke Beweise dafür, dass ein regelmässiges Ausdauertraining die Stimmung verbessern und sogar dazu beitragen kann, Symptome von Depressionen und Angstzuständen zu lindern. Hormone wie Dopamin, Endorphin und Serotonin werden ausgeschüttet, die zu deinen Glücksgefühlen führen.

6 Prävention von körperlichen Beschwerden: Probleme und Schmerzen, die z.B. mit deinem Haltungsapparat in Verbindung stehen, können reduziert werden. So trägt ein geeignetes Ausdauertraining dazu bei, deine Rückenschmerzen zu regulieren, vor allem, wenn dein Arbeitsalltag überwiegend sesshaft ist. Bereits kleine Unterbrechungen von wenigen Minuten am Tag können helfen deine Muskulatur ausreichend zu durchbluten.

7 Soziales Miteinander: Ein Ausdauertraining lässt sich auch ideal in Begleitung oder in einer Gruppe durchführen. Radtouren, Nordic Walking aber auch gemeinsame Wanderungen mit Steigungen fördern ein soziales Beisammensein und können gleichzeitig dein Selbstwertgefühl erhöhen, vor allem wenn es dir schwer fällt sportliche Leistungen durchzuführen.

Arten vom Ausdauertraining mit unterschiedlicher Stoffwechselaktivierung

Je nach Intensität machst du Gebrauch eines anderen Stoffwechsels, der von deiner individuellen Herzfrequenz abhängt. Dein Stoffwechsel umfasst eine Reihe komplexer biochemischer Prozesse, die in deinen Zellen ablaufen und für die Umwandlung von Nährstoffen in Energie und die Aufrechterhaltung lebenswichtiger Funktionen verantwortlich sind.

1 Aerober Bereich (Fett): Nährstoffe wie Kohlenhydrate, Fette und Proteine werden unter Verbrauch von Sauerstoff in Energie (ATP) umgewandelt. Reden während der Aktivität ist für dich normal möglich, es findet ein fast normales, nur leicht erschwertes Atmen statt. Fette dienen im aeroben Stoffwechsel als deine Hauptenergiequelle, insbesondere bei niedrigerer Intensität und längerer Dauer der Aktivität.

2 Anaerober Bereich (Kohlenhydrate): Bei kürzeren, intensiveren Belastungen ist die alleinige Sauerstoffversorgung als Energiebereitstellung für dich nicht ausreichend. Deshalb wird Glukose aus Kohlenhydraten gewonnen, dabei entsteht Laktat (Milchsäure). Reden ist für dich wahrscheinlich nicht mehr fliessend möglich, nur wenige Worte und ein intensiveres, kürzeres und flaches Atmen geschieht.

Aufbau Training

Um die Vorteile des Ausdauertrainings optimal zu nutzen, ist es wichtig, eine ausgewogene Trainingsroutine zu entwickeln, die regelmässige Ausdauerübungen mit Krafttraining und Mobilitätsübungen kombiniert. Es ist auch ratsam, mit einem/r Therapeut/in zusammenzuarbeiten, um deinen individuellen Trainingsplan zu entwickeln, der deinen eigenen Bedürfnissen und Zielen entspricht. Das Ausdauertraining kann in verschiedene Intensitätsstufen unterteilt werden, von leicht bis hochintensiv. Die Auswahl des richtigen Trainingsplans hängt von deinen individuellen Zielen, deinem Fitnessniveau und deiner Gesundheit ab. Wie bei jedem Training ist auch beim Ausdauertraining die Erholung entscheidend. Ausreichende Ruhepausen zwischen den Trainingseinheiten sind wichtig, um Überlastung und Verletzungen zu vermeiden.

Wichtig: Ein Ausdauertraining allein reicht nicht für deine Gesundheit. Kraftübungen sollten zusätzlich gemacht werden, um Gelenke zu stabilisieren, die Knochengesundheit aufrecht zu erhalten und die Muskeln auf Belastungen im Alltag vorzubereiten.

Autor:

Oliver Penny

Der weibliche Menstruationszyklus

Der weibliche Menstruationszyklus ist ein natürlicher Prozess im Körper, der in der Regel etwa 28 Tage dauert, aber auch variieren kann (24-35). Er umfasst vier Hauptphasen: Menstruation, Follikelreifung, Ovulation und die Lutealphase. 

Die Menstruation tritt am Anfang des Zyklus auf (Tag 1 der Blutung ist Tag 1 des Zyklus), gefolgt von der Reifung eines Eies in einem Follikel. Die Ovulation ist der Zeitpunkt, an dem das Ei freigesetzt wird, und die Lutealphase bereitet den Körper auf eine mögliche Schwangerschaft vor. Wenn keine Befruchtung stattfindet, beginnt der Zyklus von neuem. Der Menstruationszyklus wird durch Hormone wie Östrogen und Progesteron reguliert.

Swiss Olympic 2020

Phase 1 Follikelphase 

Die Follikelphase ist die erste Phase des weiblichen Menstruationszyklus. Sie beginnt am ersten Tag der Menstruation und dauert normalerweise etwa 14 Tage, kann aber von Frau zu Frau variieren. Wichtig: Als Tag 1 wird erst die richtige Blutung beschrieben, und nicht der bräunliche Ausfluss oder das sog. spotting, welches wenige Tage vorher auftreten kann. Während der ersten Phase entwickeln sich in den Eierstöcken kleine Strukturen namens Follikel, die jeweils ein Ei enthalten. Unter dem Einfluss von Hormonen wie FSH (follikelstimulierendes Hormon) reift ein Follikel heran, und in der Regel wird eines der Eier für die Ovulation ausgewählt. Die Follikelphase endet mit dem Eisprung, wenn der ausgewählte Follikel das reife Ei freisetzt.

 

Eisprung

Der Eisprung ist der Zeitpunkt im weiblichen Menstruationszyklus, wenn ein reifes Ei aus einem Follikel im Eierstock freigesetzt wird. Dies geschieht normalerweise in der Mitte des Menstruationszyklus, etwa 14 Tage vor dem Beginn der nächsten Menstruation. Der Eisprung wird durch den Anstieg des luteinisierenden Hormons (LH) ausgelöst, das den Follikelbruch verursacht und die Freisetzung des Eies ermöglicht. Die Eizelle kann dann von den Eileitern aufgenommen werden und steht für die Befruchtung durch Spermien bereit. Der Eisprung ist ein entscheidender Schritt im Fortpflanzungszyklus und ein Schlüsselfaktor für die Empfängnis.

 

Lutealphase

Die Lutealphase ist die Phase des weiblichen Menstruationszyklus, die auf den Eisprung folgt. Sie dauert normalerweise etwa 14 Tage, unabhängig von der Gesamtlänge des Zyklus. Während dieser Phase bildet sich der leere Follikel, aus dem das Ei freigesetzt wurde, in eine temporäre Drüse um, die als Gelbkörper oder Corpus luteum bezeichnet wird. Der Corpus luteum produziert Progesteron, ein Hormon, das die Gebärmutterschleimhaut für eine mögliche Schwangerschaft vorbereitet.

Wenn keine Befruchtung stattgefunden hat, geht der Corpus luteum zurück, die Progesteronproduktion nimmt ab, und die Gebärmutterschleimhaut wird abgestoßen, was zur Menstruation führt. Wenn jedoch eine Befruchtung stattgefunden hat, unterstützt das Progesteron die Einnistung des befruchteten Eies und hilft bei der Erhaltung der Schwangerschaft, bis die Plazenta ausreichend entwickelt ist, um diese Funktion zu übernehmen.

 

Training

Zyklusgesteuertes Training bezieht sich auf die Anpassung des Trainingsplans an den Menstruationszyklus einer Frau. Einige Forschungen deuten darauf hin, dass Frauen während bestimmter Phasen ihres Zyklus unterschiedlich auf Training reagieren und ihre Leistungsfähigkeit variieren kann.

Follikelphase

In der ersten Phase ist die Frau häufig leistungsfähiger, insbesondere was die Kraft / den Muskelaufbau betrifft. Studien beschreiben ein 40-45% höheres Kraftpotential zu dieser Zeit. Unterstützt wird dies mit dem höheren Anstieg des Hormons Östrogen. Empfohlen wird das Training so zu gestalten, dass alle zwei Tage ein intensives Krafttraining stattfindet oder acht Sitzungen in der ersten Phase des Zyklus. Wichtig ist natürlich, dass die ersten Tage der Periode auch Symptome mit sich bringen können und ggf. dort die Einheiten an diese angepasst werden müssen.

Eisprung

Die Frau ist die Tage um den Eisprung sehr viel kontaktfreudiger, da die Natur eine mögliche Schwangerschaft gewährleisten kann. Präventiv sollte das Training Komponenten wie Stabilität und Koordination beinhalten, denn die Bänder, Muskeln und das Gewebe sind zu dieser Zeit etwas instabiler und weicher als sonst.

Lutealphase

In der zweiten Phase des Zyklus werden eher Regenerationseinheiten und moderate Übungen vertragen. Krafttraining sollte nicht der Fokus des Trainings sein, kann dennoch einmal pro Woche oder mit insgesamt zwei Sitzungen während dieser Zeit durchgeführt werden. Mit dem erhöhten Progesteron steigt die Körpertemperatur um ca. 2°C sowie die Stoffwechselaktivität an.

 

Das zyklusgesteuerte Training berücksichtigt hormonelle Veränderungen im Menstruationszyklus, um das Training zu optimieren und die individuellen Bedürfnisse und Ziele einer Frau besser zu unterstützen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Auswirkungen des Menstruationszyklus auf das Training von Frau zu Frau unterschiedlich sein können, und es gibt (noch) nicht genügend einheitliche wissenschaftliche Evidenz, um klare Empfehlungen für alle Frauen zu geben. Es ist ratsam, auf den eigenen Körper zu hören und die Trainingsanpassungen entsprechend den persönlichen Bedürfnissen vorzunehmen, am besten mit einer spezialisierten Fachkraft und allen involvierten Parteien (Trainer:innen, Therapeut:innen, Familie).

Swiss Olympic 2023

Ernährung 

Zyklusgesteuerte Ernährung bezieht sich auf die Anpassung der Ernährung an den Menstruationszyklus einer Frau. Während des Zyklus können sich der Energiebedarf, die Hormonspiegel und die Nährstoffbedürfnisse verändern. Einige Frauen berichten von unterschiedlichen Vorlieben, Appetitveränderungen und metabolischen Variationen während der verschiedenen Phasen ihres Zyklus.

In der Follikelphase, die mit der Menstruation beginnt, könnte ein höherer Bedarf an Eisen und Protein bestehen, um den Blutverlust und die Muskelerholung zu unterstützen.

In der Lutealphase, die auf den Eisprung folgt, könnte eine Betonung auf nährstoffreicher Ernährung, insbesondere mit komplexen Kohlenhydraten, sinnvoll sein, um den möglichen erhöhten Energiebedarf und emotionale Veränderungen zu bewältigen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Bedürfnisse von Frau zu Frau unterschiedlich sind, und es gibt begrenzte wissenschaftliche Evidenz, die spezifische Empfehlungen für zyklusgesteuerte Ernährung unterstützt. Individuelle Präferenzen und Bedürfnisse sollten berücksichtigt werden, und es kann hilfreich sein, mit einem:r Ernährungsberater:in oder Gesundheitsexperten:in zusammenzuarbeiten, um eine passende Ernährungsstrategie zu entwickeln.

Hast du Fragen zu diesem Thema? Benötigst du weitere Informationen über deinen Zyklus, das damit verbundene Training und/oder hast du Probleme? Kontaktiere uns info@physio-restart.ch.

Autorin: Anneke Penny

Referenzen:

1.Swiss Olympic. Frau und Spitzensport. https://www.swissolympic.ch/athleten-trainer/frau-spitzensport

Webinar von SART Auswirkungen des Menstruationszyklus auf die Prävention und Rehabilitation. 25.11.2023

2.Kiesner J, Eisenlohr-Moul T, Mendle J. Evolution, the Menstrual Cycle, and Theoretical Overreach. Perspect Psychol Sci. 2020 Jul;15(4):1113-1130. doi: 10.1177/1745691620906440. Epub 2020 Jun 15. PMID: 32539582; PMCID: PMC7334061.

3.Carmichael MA, Thomson RL, Moran LJ, Wycherley TP. The Impact of Menstrual Cycle Phase on Athletes‘ Performance: A Narrative Review. Int J Environ Res Public Health. 2021 Feb 9;18(4):1667. doi: 10.3390/ijerph18041667. PMID: 33572406; PMCID: PMC7916245.

4.Rogan MM, Black KE. Dietary energy intake across the menstrual cycle: a narrative review. Nutr Rev. 2023 Jun 9;81(7):869-886. doi: 10.1093/nutrit/nuac094. PMID: 36367830; PMCID: PMC10251302.

5. https://www.nhs.uk/conditions/periods/fertility-in-the-menstrual-cycle/

6. https://my.clevelandclinic.org/health/articles/10132-menstrual-cycle

Triathlon: Physio Restart macht mit

Der Triathlon ist eine anspruchsvolle Sportart, die Ausdauer, Kraft und mentale Stärke erfordert. Es kombiniert Schwimmen, Radfahren und Laufen zu einem aufregenden und herausfordernden Wettkampf. In diesem Beitrag erfährst du mehr über die verschiedenen Distanzen, die Ausrüstung und die grundlegenden Aspekte des Triathlons. Ausserdem wollen wir dir einen kleinen Überblick geben, was Physio Restart mit dem Triathlon-Sport verbindet: Oliver ist seit wenigen Jahren begeistert mit dabei.

1. Distanzen: Der Triathlon bietet verschiedene Distanzen, um sowohl Anfängern und Anfängerinnen als auch erfahrenen Athleten und Athletinnen gerecht zu werden. Meistens sind die Disziplinen wie folgt aufgebaut:

  • Sprintdistanz: 500-750 m Schwimmen, 20 km Radfahren, 5 km Laufen
  • Olympische Distanz: 1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren, 10 km Laufen
  • Mitteldistanz (auch als „70.3“ bekannt): 1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren, 21,1 km Laufen
  • Langdistanz (auch als Ironman-Distanz bekannt): 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren, 42,2 km Laufen

2. Ausrüstung: Die richtige Ausrüstung ist entscheidend für einen erfolgreichen Triathlon:

  • Neoprenanzug: Hilft beim Schwimmen und bietet Auftrieb. Je nach Wassertemperatur und Distanz wird entschieden, ob mit oder ohne Neo geschwommen wird.
  • Fahrrad: Ein leichtes, aerodynamisches Rad ist von Vorteil. Da können die Preise für ein gutes Bike mal schnell in den 5-stelligen Bereich rutschen.
  • Laufschuhe: Bequeme, gut gepolsterte Schuhe machen das Laufen einfacher. Mit gewissen Tempo mögen Carbonschuhe sinnvoll sein.
  • Triathlon-Einteiler: Ein spezieller Anzug, der sowohl im Wasser als auch auf dem Rad und beim Laufen getragen werden kann.
  • Brille, Helm, ggf. Sonnenmütze, Startnummer: Essentielle Accessoires für den Wettkampf und die Startnummer erhält man vor Ort kurz vor oder am Abend vor dem Wettkampf. Das passende Band zum Befestigen der Nummer müsste man vorab erwerben und mitbringen.

3. Transitions: Die Wechsel zwischen den Disziplinen werden als „Transitions“ bezeichnet. T1 ist der Wechsel vom Schwimmen zum Radfahren, während T2 der Wechsel vom Radfahren zum Laufen ist. Effiziente Transitions können wertvolle Zeit sparen, daher hat der/die Triathlet/in ihre Sache an Ort und Stelle ordentlich zurecht gelegt.

4. Training und Vorbereitung: Das Triathlon-Training erfordert eine ausgewogene Mischung aus Schwimmen, Radfahren und Laufen. Hier sind einige wichtige Trainingsaspekte aufgelistet:

  • Brick-Training: Kombiniere Radfahren und Laufen, um dich auf den Wechsel zwischen den Disziplinen vorzubereiten.
  • Intervalltraining: Verbessere deine Geschwindigkeit und Ausdauer mit intensiven Intervallen.
  • Langstreckentraining: Gewöhne deinen Körper an die längeren Distanzen der jeweiligen Disziplinen.
  • Mentales Training: Entwickle mentale Stärke, um Herausforderungen während des Rennens zu bewältigen.

5. Ernährung und Hydration: Während des Triathlons ist eine angemessene Ernährung und Flüssigkeitszufuhr entscheidend. Experimente im Vorbereitungstraining mit verschiedenen Energieriegeln, Gels, Salztabletten und Getränken, helfen, um herauszufinden, was dem Athlet/der Athletin am besten liegt. Auch das Frühstück vor dem Wettkampf sollte gut bedacht sein, genauso wie die ausreichende Kohlenhydratzufuhr am Abend vorher.

Bisherige Leistungen von Oliver

Wo / Was Disziplin

Tour de Kärnten

Rennrad 468km – 8800hm – 15h

Ergebnis in seiner Altersklasse 51

Ergebnis gesamt 95

Eberbach

schwimmen 700m

radfahren 22.2km

laufen 6km

Ergebnis in seiner Altersklasse 4

Ergebnis gesamt 23

Zürich

schwimmen 1.5km

radfahren 40km

laufen 10km

Ergebnis in seiner Altersklasse 4

Ergebnis gesamt 117

Schaffhausen

schwimmen 2.3 km

radfahren 35.4km

laufen 9.8km

Ergebnis in seiner Altersklasse 9

Ergebnis gesamt 33

Zürich

schwimmen 1.5km

radfahren 40km

laufen 10km

Ergebnis in seiner Altersklasse 29

Ergebnis gesamt 58

Schaffhausen

schwimmen 4km

radfahren 70.7km

laufen 19.8km

Ergebnis in seiner Altersklasse 7

Ergebnis gesamt 13

Zürich – Zermatt

Rennrad 280km – 6000hm

Ergebnis in seiner Altersklasse 5

Ergebnis gesamt 9

Trainingsübersicht von Oliver

Herbst / Winter: 5-6x/Woche auf der Velorolle indoor mit Zwift (Trainingsapp-Aufzeichnung) 1-3h

1-2x/Woche schwimmen 0.5-1h

Frühling / Sommer: bei gutem Wetter täglich 5x/Woche zur Arbeit mit dem Velo 45min pro Strecke

2x/Woche 10km Läufe geringe Intensitäten

1x/Woche >10km oder <10km aber hohe Intensitäten

1-2x/Woche 200-300km Radfahren

1-2x/Woche Schwimmen

Der Triathlon bietet eine einzigartige Gelegenheit, körperliche und mentale Grenzen zu überwinden. Egal, ob Neueinsteiger/in oder erfahrene/r Athlet/in bist, die Herausforderung des Triathlons kann unglaublich lohnend sein. Wenn du dich auf abwechslungsreiche Trainingseinheiten, eine gute Ausrüstung und eine kluge Rennstrategie einlässt, wirst du die Faszination dieses anspruchsvollen Sports hautnah erleben, genauso wie Oliver, und Anneke als Teamsupporter am Strassen/- und Beckenrand.

Hier Termin buchen.

Autor:

Oliver Penny

Functional Movement Screen

Der Functional Movement Screen (FMS) ist ein Screening-Tool, das im Bereich der Sportmedizin und Physiotherapie eingesetzt wird, um die Bewegungsmuster einer Person zu beurteilen und mögliche Ungleichgewichte oder Einschränkungen zu identifizieren. Es wurde entwickelt, um grundlegende Bewegungsmuster zu erfassen, die für normale tägliche Aktivitäten sowie für die sportliche Leistung unerlässlich sind.

Das FMS besteht aus einer Reihe von sieben grundlegenden Bewegungstests, welche die Beweglichkeit, Stabilität und Symmetrie der Bewegung bewerten. Diese Tests sind:

  1. Deep Squat: Bewertet die bilaterale Beweglichkeit und Stabilität der Hüften, Knie und Knöchel sowie die Rumpfstabilität.
  2. Hürdenschritt: Bewertet die beidseitige Beweglichkeit und Stabilität der Hüften, Knie und Knöchel während einer Schrittbewegung.
  3. Inline Lunge: Bewertet die einseitige Beweglichkeit und Stabilität der Hüften, Knie und Knöchel sowie die Rumpfstabilität.
  4. Schulterbeweglichkeit: Bewertet die bilaterale Beweglichkeit und Stabilität der Schultern und der Brustwirbelsäule.
  5. Active Straight Leg Raise: Bewertet die Beweglichkeit der Oberschenkelmuskulatur und der Hüfte bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der Rumpfstabilität.
  6. Rumpf Stability Push-Up: Bewertet die Rumpfstabilität und die Kraft des Oberkörpers.
  7. Rotationsstabilität: Bewertet die multiplanare Stabilität und Beweglichkeit des Rumpfes und der Schultern.

Jeder Test wird auf einer Skala von 0 bis 3 bewertet, wobei 3 für eine optimale Bewegung und 0 für Schmerzen oder die Unfähigkeit, die Bewegung auszuführen, steht. Die Ergebnisse der einzelnen Tests werden dann zu einem FMS-Gesamtergebnis kombiniert.

Der Hauptzweck des Functional Movement Screen besteht darin, Bewegungsstörungen oder -ungleichgewichte zu identifizieren, die das Verletzungsrisiko erhöhen oder die Leistung beeinträchtigen könnten.

Es hilft Fachleuten wie PhysiotherapeutInnen, AthletiktrainerInnen sowie Kraft- und KonditionsspezialistInnen, geeignete Trainingsprogramme und Korrekturstrategien zu entwickeln, die auf die spezifischen Bedürfnisse einer Person zugeschnitten sind.

Es ist erwähnenswert, dass das FMS kein Diagnoseinstrument, sondern ein Screening-Tool ist.

Wenn während des Screenings Probleme oder Einschränkungen festgestellt werden, kann eine weitere Beurteilung und Bewertung erforderlich sein, um die zugrunde liegenden Ursachen zu ermitteln und einen geeigneten Behandlungsplan zu entwickeln. Wir überweisen dich gerne, falls eine zusätzliche, ärztliche Massnahme nötig sein sollte.

Weitere Informationen zum FMS findest du hier: Functional Movement Systems.

Bist du an einer Messung interessiert? Kontaktiere uns gerne.

AutorIn:

Anneke und Oliver Penny

Leistungsanalyse (Kraftmessung)

Neu bei Physio Restart: Die Leistungsanalyse. Wir möchten hiermit unser Physiotherapie Angebot erweitern, indem wir eure Beweglichkeit, Kraft und Körperhaltung mittels verschiedener Methoden beurteilen und somit zum einen präziser behandeln und zum anderen aber auch eure Gesundheit und Trainingsgestaltung optimieren können.

Eine Intervention beinhaltet das Screening mittels Kinvent: deltas, pull und push. Mithilfe dieser drei Geräte können wir ab sofort deine Leistung, deinen Trainingsfortschritt, deine Rehabilitations- und Präventionserfolge messen. Wir stellen dir in diesem Beitrag alle drei vor. Im letzten Abschnitt kannst du erfahren wie du dich anmeldest und der Ablauf deiner Messung aussieht.

Kinvent hat ihren Sitz in Frankreich und bietet diverse Produkte an, die unsere Zusammenarbeit als PhysiotherapeutIn mit dir noch präziser, abwechslungsreicher und erfolgreicher machen können.

1. K-Deltas Elite Force Plates

Dies sind zwei Messplatten, die deine Sprungfähigkeit- und Belastungsverteilung auf den Füssen oder Händen während verschiedener Positionen messen. Zum Beispiel können wir während eines aufrechten Zweibeinstands beurteilen wie du dein Körpergewicht auf deine Füsse verteilst und wo auf dem Fuss du den Körperschwerpunkt setzt (eher vorne, mittig oder hinten, innen oder aussen?). Das gleiche können wir für den Einbeinstand machen oder auch mit geschlossenen Augen. Ausserdem ist es möglich, Sprünge durchzuführen. Sprünge aus der Kniebeuge-Position, Sprünge von einer Erhöhung, einbeinige Sprünge und Landungen und weitere.

Durch dessen Gebrauch können wir zum einen deinen Reha-Verlauf bewerten: wo stehst du aktuell? Welche Defizite können wir noch berücksichtigen? Wie nah bist du an der Rückkehr in den Sport und Wettkampf? Wir können aber auch präventiv screenen, wo ggf. Asymmetrien bestehen, die du in deiner Trainingsgestaltung beachten solltest.

https://physio.kinvent.com/product-page/k-deltas

2. K-Pull

Dieses Gerät ist an einem Gurt und festem Gegenstand befestigt (auf der Trainingsfläche im fitness luxor). Letzteres ermöglicht, dein maximales Kraftpotential zu testen, ohne, dass wir TherapeutInnen Widerstand leisten müssen. Anhand verschiedener Bewegungsausführungen, können wir deine isometrische Kraft, deine Kraftverhältnisse im Seitenvergleich (zum Beispiel linker und rechter, vorderer Oberschenkelmuskel) sowie Ausdauer bewerten. Der K-Pull eignet sich besonders für die untere Extremität. Als Auswertung erhältst du die gemessene Kraft, aber auch Daten dazu in welcher Sekunde du deinen Peak erreichst, wann du ermüdest und wie du im Vergleich zu gleichaltrigen, grossen und schweren Personen stehst.

https://physio.kinvent.com/product-page/k-pull

3. K-Push

Das leichte und vielseitige K-Push wurde entwickelt, um den Bedarf einer schnellen Bewertung zu erfüllen. Mit seinem Zubehör kann die maximale und isometrische Kraft von fast 40 Muskelgruppen gemessen werden, ohne einen Gegenstand dafür zu benötigen. Tendenziell nutzen wir es für die obere Extremität (Rumpf, Schulter, Arme und Kopf).

https://physio.kinvent.com/product-page/k-push

Ablauf der Messung

Mittels online Buchung (hier) kannst du einen Termin für die Messung vereinbaren. Klicke auf: Leistungsanalyse. Wir bitten dich, uns vorab mitzuteilen, welchen Test du machen möchtest. Du kannst dies in deiner Buchung mit angeben oder uns separat per Mail oder vor Ort Bescheid geben. Wir bitten dich, dass du dich bereits vor Beginn des Termins gründlich aufwärmst, da die Messung u.a. maximales Kraftpotenzial erfragt. Nutze dafür den Ausdauerbereich im Erdgeschoss und wähle ein Gerät passend zur getesteten Muskelgruppe. Dein Aufwärmen sollte deine Herzfrequenz erhöhen (HR Durchschnitt von ca. 50-60% deiner maximalen Herzfrequenz). Wir senden dir vorab per Mail ein Dokument mit weiteren Informationen zu.

Hast du Fragen? Melde dich gern.

Mehr Informationen zu den Geräten: Homepage – Kinvent Physio.

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Anneke und Oliver Penny

Sportmedizin Kongress Luxemburg

Physio Restart war zu Besuch am 38. Jahreskongress der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS), um sich über die aktuellen Erkenntnisse der Sportmedizin zu informieren.

Der Kongress ist ein Treffen aller MitgliederInnen und interessierten Personen der Sportmedizin, dazu gehörend ÄrztInnen, PhysiotherapeutInnen, TrainerInnen, SporwissenschaftlerInnen, ErnährungstherapeutInnen u.a. An drei Tagen werden unterschiedliche Themen aufgegriffen, wozu ExpertInnen einen Einblick in ihre Arbeit und in den wissenschaftlichen Stand der Forschung geben. Es gibt Diskussionsrunden und die Möglichkeit das Netzwerk zu erweitern. Ausserdem besteht die Möglichkeit in der Industrieausstellung neuste Produkte kennenzulernen, die für uns in der Praxis relevant sein mögen. Wir finden es auch spannend in die Arbeit der ÄrztInnen zu schauen, damit wir wissen welche Operationstechniken sie ggf. bei unseren PatientInnen anwenden.

Unten stehend erhaltet ihr einen kleinen Einblick über die Programmpunkte.

Top Themen

  • Sportverletzungen von Kopf bis Fuß – von Prävention bis Diagnostik und Therapie
  • Fokus: Radsport, Triathlon, olympische Kampfsportarten
  • „Mein schwierigster Fall in der Sportorthopädie/-traumatologie“
  • Sportphysiotherapie und -wissenschaft
  • Wettkampfmedizin
  • Ethik und Safeguarding im Sport

Weitere Highlights

  • Updates der GOTS-Komitees Wirbelsäule, Prävention, Kindersportorthopädie, Register, Funktionelle Diagnostik, Muskel/Sehne, Concussion, Behindertensport
  • GOTS meets Scientific Partners
  • Internationale Topathlet*innen
  • Hands on Workshops und Instruktionskurse
  • Ernährungsstrategien im Sport
  • Re-Live-Surgery
Ein Highlight für uns war ausserdem der Besuch in der Coque: Coque Luxembourg — piscine, sauna, fitness et hôtel au luxembourg mit der Young Academy (Bild unten).

Die Coque ist das nationale Sport- und Kulturzentrum in Luxemburg. Im Moment bauen sie noch das Erholungszentrum (recovery centre), in dem es nebst Kältekammer auch Saunen auch andere Einrichtungen zur Förderung der Regeneration geben soll. Im Coque erhielten wir einen Einblick in die Leistungsdiagnostik: in den Kraftbereich mit Instruktion zur Ausführung des Squats mit Langhantel, in das Bike Training in einer Höhenkammer, wie eine Laktatmessung auf dem Ergobike durchgeführt wird sowie der Aufbau des Richtungswechsel Training als Return to Sport auf dem Speed Court.

Rechts: Speed Court. Praktisches Tool für die Trainingssteuerung wenn es um die Rückkehr in den Sport geht (Abbremsen, Beschleunigen, Richtungswechsel)

Links: Kraftbereich, in dem wir die Techniken des Squats mit der Langhantel erlernten / wiederholten.

Am Donnerstag nahm Anneke am Erste Hilfe Kurs teil, der ihr theoretische und praktische Anleitungen zur Reanimation und Defibrillatortraining am Sportplatz gab (wir hoffen dies natürlich weiterhin nie anwenden zu müssen). Es ist wichtig im Notfall zu wissen, was wir tun können und sehen es daher als Pflicht uns regelmässig insbesondere über die Praxis weiterzubilden.

Als Abschluss besuchten wir den IRONMAN 70.3 Luxembourg – Région Moselle – Anything is Possible. Oliver nahm als Staffel teil, zusammen mit Nicole und Elena. Oliver absolvierte die 3. Disziplin, das Laufen, nachdem er bereits am Donnerstag mit seinem Rennrad aus Basel nach Luxembourg fuhr sowie mit den ehemaligen Tour de France und Tour de Suisse Siegern am Samstag eine Rennradtour machte. Das Ergebnis des Ironman war grossartig, 5:14:47, 428. vom 2.078 TeilnehmerInnen.

AutorIn:

Anneke und Oliver Penny